Wir verstehen uns als basisdemokratisches Kollektiv linksradikaler Menschen, das Gesundheitswissen zugänglich macht. Bei Aktionen wie z.B. Camps, Demos, Besetzungen und anderen Veranstaltungen möchten wir zu einem sicheren Aktionsrahmen beitragen.

Dafür bieten wir zum Beispiel Erste-Hilfe-Workshops für Bezugsgruppen an, zusätzlich bilden wir uns innerhalb unserer Gruppe stetig weiter. Wir haben keine Lust auf Hierarchien und elitäres Medizingehabe. Wir versuchen allen Gesundheitswissen zugänglich zu machen; zum Beispiel in Form von Skillshares und profitieren von unseren unterschiedlichen Erfahrungshintergründen. Dabei sehen wir uns nicht als Dienstleister*innen, sondern als Supportstruktur für Menschen, die sich aktiv an Aktionen beteiligen, und fokussieren daher unsere Ressourcen auf diesen Personenkreis. Die Versorgung verletzter Polizeikräfte sehen wir nicht als unsere Aufgabe. In akut lebensbedrohlichen Situationen helfen wir selbstverständlich allen Menschen. Wir lehnen den Staat ab und damit auch seinen Repressionsapparat in Form von Polizei, Grenzschutz und Strafsystem. Das schließt für uns nicht aus, diese Strukturen strategisch auszunutzen, zum Beispiel wenn wir so Zugang zu Aktivist*innen in Polizeigewahrsam bekommen können.

Wir verstehen uns als Teil von Antirepressionsstrukturen, in dem wir z.B. erste Ansprechpartner*innen sind und nicht nur medizinisch sondern auch explizit politisch handeln. Die übliche „Blaulichtsolidarität“ lehnen wir ab, wir machen keine Angaben über etwaige Behandlungen oder Betroffenenzahlen. Stattdessen versuchen wir macht- und herrschaftskritisch zu arbeiten und gegen jegliche Diskriminierung zu kämpfen.

Erste-Hilfe- und Notfallsituationen sind sensible Situationen, die für Unsicherheit sorgen, die potentiell längerfristige gesundheitliche Auswirkungen haben können und in denen wir als Betroffene oft ein Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit erleben. Wir legen daher besonderen Wert darauf, als Kollektiv persönliche Grenzen (sowohl physisch als auch psychisch) zu achten, dies beinhaltet nicht nur die der anderen, sondern auch unsere eigenen. Das heißt wir wollen üben gut miteinander zu kommunizieren, unser Handeln zu reflektieren, Aktionen explizit vor- und nachzubereiten, auch emotional.

Wir wollen uns Raum geben, uns einzugestehen wenn wir etwas nicht können und wollen oder auch Fehler gemacht haben. Mit dieser Haltung gehen wir auch in den Kontakt nach außen